Was bedeutet New Work – Neue Konzepte für die Arbeitswelt
Wer sich mit den Themen Digitalisierung und Arbeitsplatz der Zukunft auseinandersetzt, stolpert in der Regel schnell über den Begriff „New Work“. Erfahren Sie in unserem Beitrag, was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Chancen sich durch neue Arbeitsplatzkonzepte bieten.
Der Begriff „New Work“ wurde vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann entwickelt, der sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, Globalisierung aber auch dem kulturellen Wandel und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Arbeitswelt auseinandergesetzt hat. Grundlage für Bergmanns Überlegungen war die Annahme, dass Arbeitswelt und individuelle Entfaltung nicht im Kontrast stehen müssen, wie es in vielen Beispielen der Fall ist. Seine persönliche Laufbahn spiegelt genau diese Einstellung wider: mit seinen beruflichen Stationen als Tellerwäscher, Preisboxer, Fließband- und Hafenarbeiter bis hin zum Theaterregisseur hat er sich zu verschiedenen Lebensphasen offensichtlich die passende Aufgabe gesucht. New Work stellt somit ein Konzept dar, bei dem persönliche Interessen und der berufliche Werdegang in Einklang miteinander gebracht werden.
Digitalisierung: Die Grundlage des New Work
Das Fundament von New Work liegt in der voranschreitenden Digitalisierung. Automatisierung sowie die weitreichende Vernetzung von Mensch und Maschine ermöglichen es, den Arbeitsalltag nicht nach dem Schema „Nine to Five“ zu gestalten, sondern orts- und zeitunabhängig Aufgaben zu erledigen. In diesem Zuge muss ein neues Bewusstsein dafür entstehen, dass Arbeit und persönliche Freiheit nicht mehr im Widerspruch zueinanderstehen. Die ersten Auswirkungen sind bereits in Ansätzen heute auf dem Arbeitsmarkt zu sehen, wobei die Tendenz zu neuen Konzepten stark steigend ist. So gehört die Möglichkeit von Home-Office oder anderen flexiblen Arbeitszeitmodellen für viele Arbeitnehmer inzwischen zur Normalität. Werden solche Konzepte nicht angeboten, schwächt es die Arbeitgebermarke enorm, was sich die meisten Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels nicht erlauben können. Unternehmen sollten immer auf der Suche für eine verbesserte Work-Life-Balance zu sorgen. Denn zufriedene Mitarbeiter liefern dem Unternehmen langfristig viele Vorteile. Mehr über die Gründe für flexible Arbeitsplätze erfahren Sie in unserem Beitrag „5 gute Gründe für mobiles Arbeiten“.
Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung, Selbstversorgung
Aus Sicht des Mitarbeiters stehen beim New Work Konzept die Selbstverwirklichung, die Selbstbestimmung und die Selbstversorgung im Zentrum der Überlegung. Selbstversorgung ist logischerweise das Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit, die das Überleben garantiert. Selbstbestimmung zielt insbesondere darauf ab alte Arbeitsweisen aufzubrechen und berufliche Hierarchien abzuschaffen. Die Zeiten von autoritären Chefs, die dem Mitarbeiter vorgeschriebene Wege vorlegen sind vorbei. Arbeitnehmer haben im Gegensatz zu früher ein wesentlich stärkeres Bedürfnis selbst zu entscheiden, wie sie die vorgegebenen Ziele erreichen. Daran angeknüpft ist der Drang nach Selbstverwirklichung, das Ziel und der Weg dahin müssen mit den persönlichen und ethischen Vorstellungen des Mitarbeiters übereinstimmen. Beachtet der Arbeitgeber diese Kriterien, stehen die Chancen auf zufriedene Mitarbeiter gut.
Vorteile von zufriedenen Mitarbeitern:
- Zufriedene Mitarbeiter sind nachweislich produktiver. Nur wer zufrieden mit seinem Arbeitgeber ist, identifiziert sich auch mit diesem und hat ein persönliches Interesse daran das Unternehmen weiterzubringen. Ganz im Sinne des New Work verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit- und Privatleben, wodurch das Erreichen von Team- oder Projektzielen mit einem befriedigenden persönlichen Gefühl einhergeht. Dadurch steigt die Motivation die gesteckten Ziele auch tatsächlich zu erreichen.
- Zufriedene Mitarbeiter sind innovativer. Dieser Aspekt hängt eng mit Punkt 1 zusammen: Wer ein persönliches Interesse daran hat Projektziele zu erreichen, wird sich auf die Suche nach neuen Wegen machen.
- Zufriedene Arbeitnehmer sind seltener krank. Wer kennt es nicht? Ein wenig Schlaffheit oder Unwohlsein am Morgen und schnell ist die Überlegung da sich krank zu melden, obwohl aus medizinischer Sicht dazu kein Grund besteht. Geht der Mitarbeiter gerne zur Arbeit, wird der innere Schweinehund häufiger überwunden als bei Unzufriedenheit. Selbstverständlich sollte man bei tatsächlichen gesundheitlichen Beschwerden zu Hause bleiben. Nicht nur, um sich selbst zu schonen, sondern auch um die Kollegen nicht anzustecken.
Projektorientierte und teamübergreifende Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Eine Kritik am Home-Office Modell ist, dass Mitarbeiter vereinsamen und der fehlende Austausch mit Kollegen zu Unzufriedenheit führt. New Work setzt daher auf die Möglichkeit von vernetzten IT-Infrastrukturen, die eine ortsunabhängige Kommunikation mit Kollegen ermöglichen. Teamarbeit findet nicht mehr im Büro selbst statt, sondern verlagert sich in den virtuellen Raum. Meetings über Skype beziehungsweise in Zukunft Microsoft Teams oder andere technische Hilfsmittel, die eine Videoübertragung ermöglichen sind dabei unerlässlich. Dadurch wird nicht nur der soziale Austausch mit Kollegen im Home-Office ermöglicht, sondern es besteht die Möglichkeit sogenannte „Mixed Teams“ zu bilden, die standortübergreifend zusammenarbeiten.
Der Fokus verschiebt sich von einer abteilungs- zu einer projektorientierten Arbeit. Dabei werden Kompetenzteams aus Mitarbeitern zusammengestellt deren Fähigkeiten sich am besten für das erfolgreiche Erledigen der Aufgabe eignen. In der Regel treffen dabei Mitarbeiter aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die sich gegenseitig durch neue Denkanstöße fördern und ergänzen. Der Teamgedanke steht beim New Work Konzept im Fokus, damit die Identifikation des Mitarbeiters zum Unternehmen gestärkt wird und die angesprochenen Vorteile sich entfalten können.
Moderne Arbeitsplatzlösungen als Voraussetzung für New Work
Wie sich bereits gezeigt hat, steht New Work für eine Verbindung zwischen persönlicher Entfaltung und beruflicher Entwicklung. Die Arbeitswelt steht dadurch vor der großen Herausforderung Konzepte in die Praxis umzuwandeln, die diesem Bedürfnis nachkommen. Der Erfolg steht und fällt mit der Umsetzung von modernen Arbeitsplatzlösungen. In diesem Fall vor allem in der Bereitstellung mobiler Arbeitsplätze. Dabei müssen die Mitarbeiter zu jeder Zeit, von jedem Ort aber vor allem auch von jedem Endgerät aus Zugriff auf alle Daten und Anwendungen des Unternehmens haben. Was in Zeiten von Cloud Services auf den ersten Blick leicht aussieht, wird auf den zweiten Blick oft umfangreicher als angenommen. Folgende zwei Aspekte stehen dabei im Zentrum bei der Konzeption von mobilen Arbeitsplätzen, damit die Umsetzung auch tatsächlich den gewünschten Erfolg erzielt und Risiken des Scheiterns minimiert werden können:
DSGVO konform mobil Arbeiten
Beginnen wir mit dem Thema Datenschutz. Seit Mitte 2018 herrschen mit der neuen Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) verschärfte Regularien, die bei Nichteinhaltung enorm hohe Strafen mit sich bringen können. So wurde beispielsweise Google Anfang 2019 zu einer Strafe von 50 Millionen Euro verdonnert. Auch wenn Vergehen von kleineren Unternehmen mit Sicherheit nicht so drastische Beträge zu fürchten haben, kann eine Strafe schnell eine finanzielle Schieflage herbeiführen. Beim Einsatz von mobilen Arbeitsplätzen ist es für Unternehmen in der Regel schwierig zu kontrollieren, ob private oder geschäftliche End-Geräte genutzt werden und wo persönliche Daten abgelegt werden. Eine Lösung ist der Zugriff von Mitarbeitern im Home Office oder unterwegs auf virtuelle Desktops. Diese laufen im Rechenzentrum des Unternehmens und die Arbeitnehmer greifen lediglich über ihr persönliches Endgerät wie Laptop, Tablet oder Smartphone darauf zu. Der Vorteil besteht darin, dass keine Daten das Unternehmensnetzwerk verlassen. Virtuelle Desktops eignen sich insbesondere, wenn eine stabile Internetverbindung besteht und sekundäre Eingabegeräte vorhanden sind, da sonst die Usability erheblich gestört wird.
In vielen Fällen möchten Mitarbeiter jedoch auch unterwegs und somit ohne Internetzugriff bzw. den Zugriff auf virtuelle Desktops mit persönlichen Daten arbeiten. Am häufigsten geschieht das beim Verfassen und Beantworten von E-Mails unter anderem auf dem Weg zum Kunden. Wird nicht zwischen privatem und geschäftlichem Handy unterschieden, werden beispielsweise alle geschäftlichen Kontakte automatisch mit Diensten wie WhatsApp synchronisiert, was einen Verstoß gegen die DSGVO darstellt. Dem kann mit Container Lösungen, die sich vom Rest des Smartphones isolieren, entgegengewirkt werden. In unserer Webinar Aufzeichnung, die Sie am Ende des Beitrages anfordern können, zeigen wir Ihnen eine Möglichkeit wie Sie DSGVO konform mobil arbeiten können.
Hohe Performance bei mobilen Arbeitsplätzen
Ein zweiter entscheidender Faktor für den Erfolg von New Work Konzepten ist eine hohe Performance bei mobilen Arbeitsplätzen. Die Gesellschaft ist heutzutage daran gewöhnt mit schnellen Endgeräten im privaten Bereich zu arbeiten. Selbst kurze Ladezeiten veranlassen User beispielsweise dazu Webseiten zu verlassen und auf die nächste Seite zu springen. Übertragen auf die Arbeitswelt bedeutet dieser Umstand, dass über große Entfernungen hinweg der Zugriff auf die virtuellen Desktops oder das Firmennetzwerk mit hoher Performance verfügbar sein muss, damit der Mitarbeiter ohne Einschränkungen seiner täglichen Arbeit nachgehen kann. Lange Ladezeiten von Anwendungen führen sonst schnell zu Frust, der die oben genannten Vorteile wieder zunichtemacht.
Da der Zugriff über das Internet geschieht, gibt es immer Risikofaktoren, die man als Unternehmen nicht hundertprozentig vermeiden kann. An einigen Schrauben kann jedoch gedreht werden, sodass Performance Probleme möglichst geringgehalten werden. Entscheidend ist, dass genügend IT-Ressourcen bereitgestellt werden, sodass auch bei Kernzeiten, wenn viele Mitarbeiter sich gleichzeitig am System anmelden, keine Überlast entsteht. Die IT-Infrastruktur muss beispielsweise morgens zwischen acht und neun Uhr leistungsfähig genug sein, sodass sich je nach Unternehmensgröße mehrere Tausend Nutzer gleichzeitig anmelden können, ohne dass dadurch der Zugriff verlangsamt wird.
Fazit
New Work ist definitiv ein Konzept, das eine nähere Betrachtung nahelegt. Vor allem die gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Bedürfnisse von Mitarbeitern sollten Unternehmen zum Reflektieren der bestehenden Strukturen bringen und bei Handlungsbedarf neue Wege einschlagen. Dieser Aufwand wird sich vor allem hinsichtlich der Stärkung der Arbeitgebermarke auszahlen, was in Zeiten des Fachkräftemangels einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringt. Gestützt werden Veränderungen im Zuge von New Work vor allem durch moderne Arbeitsplatzlösungen wie virtuelle Desktop Infrastrukturen für einen standortunabhängigen sicheren sowie schnellen Zugriff auf Desktops im Firmennetzwerk. Wir stehen gerne für alle Fragen rund um den digitalen Arbeitsplatz zur Verfügung und entwickeln zusammen mit Ihnen eine individuelle Lösung. In unserer Webinar Aufzeichnung erhalten Sie einen ersten Einblick, wie Sie ohne Usability-Einbußen mit Ihrem privaten Smartphone geschäftliche und private Daten trennen und somit DSGVO konform mobil arbeiten können.
Quellen:
https://www.personal-wissen.de/8965/zufriedene-mitarbeiter-arbeiten-produktiver/
https://t3n.de/news/dsgvo-verstoss-google-zu-50-millionen-euro-strafe-verdonnert-1139186/